marcella berger
 
 


 

 


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Die Seelensprache des Märchens

Märchen und Mythen, Sprache und Seele, mit diesen vier Begriffen ist ein Generalregister gezogen, das viele Tonfarben zulässt. Das ist reizvoll, birgt aber auch Gefahren; denn was deutlich werden sollte, könnte verschleiert werden. Durch Eintauchen in verschwommene Mystik lassen sich meist keine Perlen gewinnen.
Die Seelensprache des Märchens – die Formulierung ist eingängig. Leicht vorstellbar, was darunter zu verstehen ist: das Märchen spricht zur Seele. Oder -im Märchen spricht die Sele? Sagen wir: Seele und Märchen sprechen miteinander.
Seele, Sprache, Märchen. Wir wollen die Verknüpfung dieser Worte, wie sie unser Thema vollzieht, zunächst aufheben, und die drei Begriffe als drei beliebige Punkte A, B und C ansehen. Dann wollen wir eine Linie, einen Weg finden, um A, B und C neu miteinander zu verbinden und lassen uns dabei von Fragen, Assoziationen und Einfällen leiten. Wir wollen den Weg, der somit beim Gehen entsteht, aber nicht mit Deutungen pflastern oder mit Antworten versiegeln.

Aus der Einleitung zu Die Seelensprache des Märchens, in: Märchen und Mythen, hrsg.v. Wolfgang Werner, Einhorn-Presse-Verlag Reinbek b.Hamburg.

 
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